Fränkisches Volksfest

Vier Tage lang fröhlich feiern

Fünf Personen sitzen hinter einem Tisch, rechts im Vordergrund ist eine Fernsehkamera zu sehen.
Standen beim Pressegespräch Rede und Antwort (von links): Andreas Volz, Leiter Polizeirevier Crailsheim, Raimund Horbas, Leiter Ressort Sicherheit & Bürgerservice, Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer, Susanne Kröper-Vogt, Leiterin Ressort Soziales & Kultur und ihr Stellvertreter Markus Schilp.

Das Fränkische Volksfest in Crailsheim ist eines der bedeutendsten Heimat- und Brauchtumsfeste der Region und zieht jedes Jahr Mitte September zehntausende Besucher an. Der Volksfestplatz verwandelt sich in ein wahres Paradies für Festbesucher, mit zahlreichen Fahrgeschäften, Buden, Ständen und Bierzelten, die für beste Unterhaltung sorgen. Mit einer beeindruckenden Länge von mehreren hundert Metern bietet der Vergnügungspark ein unvergessliches Erlebnis. Dieses Jahr findet das Fest vom 20. bis 23. September statt – mit einem überarbeiteten Sicherheitskonzept.

Besondere Vorfreude herrscht in den städtischen Schulen, da viele Hundert Schülerinnen und Schüler die beiden diesjährigen Festumzüge gestalten werden, die einen historischen Blick in die Vergangenheit bieten. Die Wagen hierfür werden derzeit vom städtischen Baubetriebshof gebaut. Zudem ist das diesjährige Volksfestherz seit dem 3. September im Bürgerbüro und dem Hotel Post Faber erhältlich.
Sehr hoher Standard beim Sicherheitskonzept

Nach den tragischen Vorfällen in Solingen, Moers und Siegen wurden die Maßnahmen in Crailsheim nochmals geprüft. Das Fazit: Der Standard ist bereits sehr hoch. Um weiterhin die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher zu gewährleisten, wurden die Maßnahmen trotzdem nachgebessert. „Wir haben eine absolute Waffenverbotszone eingeführt, die sich nicht nur auf den Volksfestplatz, sondern auch auf die gesamte Kernstadt erstreckt“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer. Darüber hinaus wird die Anzahl der Sicherheitsstreifen verdoppelt und die stichprobenartigen Kontrollen werden erweitert.

„Sicherheitskräfte können präventiv zum Schutz von uns allen im gesamten Festbereich und in der Innenstadt Kontrollen auch ohne konkreten Anlass durchführen“, ergänzt Grimmer. Zusätzlich wurden alle Rettungskräfte wie DRK, THW und Feuerwehr sensibilisiert, noch aufmerksamer zu sein, was auch für die Schausteller und Beschicker gilt. Jegliche Auffälligkeiten sollen demnach früher an die Sicherheitskräfte gemeldet werden. „Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht, gewaltbereite Personen lassen sich auch durch das beste Sicherheitskonzept nicht abschrecken. Trotzdem wollen wir uns die Freude auf das Volksfest nicht nehmen lassen“, sagt Oberbürgermeister Grimmer.

Enge Zusammenarbeit mit Polizei
Auch die Polizei, mit der das Ressort Sicherheit & Bürgerservice seit jeher eng zusammenarbeitet, wird wie gewohnt präsent sein, was der Crailsheimer Revierleiter Andreas Volz nochmals betonte: „Die Polizei steht dem Veranstalter bei der Erstellung des Sicherheitskonzepts beratend zur Seite. Sicherlich ist eine abstrakte Gefahr in Deutschland vorhanden, aber wir haben keine Hinweise, die auf eine konkrete Gefährdung hindeuten. Wir werden mit den weiteren Sicherheitskräften intensive Präsenz zeigen und lageorientiert alle erforderlichen Maßnahmen treffen, die für einen störungsfreien Verlauf des Volksfestes notwendig sind.“

Neu ist in diesem Jahr ebenfalls, dass das Volksfest-Gelände zu einer Cannabis freien Zone erklärt wurde, der Konsum ist dort also nicht gestattet. Das gilt auch entlang der beiden Festzüge Samstag und Sonntag sowie für die dort angrenzenden öffentlichen Plätze. „Das gilt aber nur so lange die Festzüge laufen. Schließlich sind in diesem Jahr die Schulen dran. Da muss kein Cannabis konsumiert werden, wenn rund 1.500 Kinder vorbeilaufen“, erklärt der Leiter des Ressorts Sicherheit & Bürgerservice, Raimund Horbas. Außerdem erhalten Personen, die jüngst besonders auffällig wurden, grundsätzlich ein Aufenthaltsverbot auf dem Festgelände. „Das ist nicht neu, das machen wir bereits seit Jahren“, so Horbas.

Eine gelb hinterlegte Grafik informiert über Sicherheitsmaßnahmen und Verbote.
Mit dieser Grafik wird auf alles Wichtige kurz und verständlich hingewiesen.

Vier Tage festliches Treiben
Die Maßnahmen ergänzen das festliche Treiben und ermöglichen es den Gästen, das traditionsreiche Volksfest in Crailsheim unbeschwert zu genießen. „Das Allerwichtigste ist, dass wir bei aller Achtsamkeit trotzdem alle das Volksfest genießen und feiern wie in den vergangenen Jahren“, sagt die verantwortliche Organisatorin Susanne Kröper-Vogt als Leiterin des Ressorts Soziales & Kultur. Denn der traditionsreiche Volksfestplatz am östlichen Rand der Innenstadt erwartet viele Zehntausend Besucher pro Tag, mit etwa 100 Fahrgeschäften, Verlosungen, Imbissständen, Bierzelten, Biergärten und vielem mehr.

„Die Schausteller freuen sich jedes Jahr, zu uns zu kommen“, lächelt Kröper-Vogt und hat Neues zu berichten: „Wir haben eine Geisterbahn zum durchfahren, ein Laufhaus im Piraten-Style und ein Überkopf-Geschäft das 60 Meter hoch ist. Es gibt viel Spannendes.“ Und auch ein Traditionsverein ist erstmals dabei: „Die Hakro Merlins Crailsheim bieten zum ersten Mal an der Arena ihre ‚Wunderbar‘ mit Essen und Trinken an“, erklärt Kröper-Vogt.

Insgesamt hat das Fest kulinarisch viel zu bieten: Die Festzelte der Festwirtsfamilien Fach und Hahn verfügen über mehrere Tausend Sitzplätze und servieren eine Vielzahl an Speisen. Ergänzt wird das Angebot durch Erlebnisgastronomie, Biergärten, das Kaffeezelt der Segelflieger und zahlreiche Imbissstände. Das gewerbliche Ausstellungsgelände zwischen Festplatz und Stadion wird zum Treffpunkt zahlreicher Aussteller, Handwerksbetriebe und Gewerbetreibender, die ihre neuesten Produkte präsentieren. Ein Krämermarkt bietet zusätzliche Attraktionen.

Der Festplatz öffnet am Freitag, 20. September, ab 14.00 Uhr. Den Fassanstich nimmt Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer traditionell im großen Festzelt um 18.00 Uhr vor. Die Maß Bier kostet in diesem Jahr 12,80 Euro.

Volksfestbusse und „Craalse in alter Zeit“
Eine weitere gute Nachricht ist, dass es in diesem Jahr wieder mehr Volksfestbusse geben wird als noch im vergangenen Jahr: Mit drei Unternehmen werden insgesamt sieben Linien bedient. „Das Niveau vor Corona erreichen wir zwar nicht“, so der stellvertretende Leiter des Ressorts Soziales & Kultur, Markus Schilp. „Aber wir haben es dieses Jahr geschafft, gemeinsam mit den Busunternehmen das Angebot weiter zu verbessern.“ Unter anderem in Richtung Weipertshofen, Honhardt, Mariäkappel und Ellrichshausen, neu dabei ist die Richtung Schüttberg.

„In Richtung Ilshofen haben wir ein kleines Loch“, sagt Schilp. „Aber fürs nächste Jahr haben wir schon eine Zusage von einem Busunternehmen, dass diese Richtung bedienen möchte“, erklärt Schilp. An den Haltestellen werden Security-Mitarbeiter präsent sein und zu später Stunde bei Bedarf auch Busse begleiten. Zum Volksfestbus-Angebot fahren wie gewohnt der normale Linienverkehr und die Nightliner.

Unter dem Motto „Luuschd, Laad und Lait, Craalse in alter Zeit“ wird der diesjährige Festzug am 21. und 22. September stattfinden. Alle städtischen Schulen nehmen daran teil, sodass pro Festzug rund 1.500 Schülerinnen und Schüler mitwirken, dazu zahlreiche Lehrkräfte und weitere Helfer wie die „Wagenengel“, die am Festzug für Sicherheit aller sorgen. Die Festzüge verlaufen auf einer Strecke von etwa 2,5 Kilometern und beginnen jeweils um 10.30 Uhr.

Der verkaufsoffene Sonntag in der Innenstadt bietet weitere Highlights, mit vielen Geschäften, die spezielle Volksfest-Angebote präsentieren. Sportliche Unterhaltung bietet das 50. Drais-Laufrad-Rennen im 51. Jahr am Sonntag vor dem Festumzug ab 10.15 Uhr. Am Sonntagabend um 20.30 Uhr bildet ein spektakuläres Höhen-Brillant-Feuerwerk einen leuchtenden Höhepunkt des Volksfestes, das am Montagabend zu Ende geht.

Info: Seit seiner erstmaligen Feier im Jahr 1841, anlässlich des Silbernen Krönungsjubiläums von König Wilhelm von Württemberg, ist das Volksfest ein fest verankerter Teil der Crailsheimer Kultur und das unumstrittene Highlight des Jahres. Vier Tage lang wird die Stadt wieder zur Bühne für ein Fest voller Tradition, Spaß und Gemeinschaft.

(Erstellt am 12. September 2024)